Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
(Friedrich Nietzsche 1844 - 1900)
Musik prägt uns von Geburt an, berührt uns tief und macht uns ganz lebendig.
Musizieren belebt die Gemeinschaft und ruft Erinnerungen wach.
Musik bringt uns in Bewegung – in mannigfaltiger Hinsicht.
Nutzen wir dieses Potenzial in unserem Alltag mit Seniorinnen und Senioren!
"Seit ich auf der Harfe spiele, hat sich mein Leben verändert"
Musik nicht nur zu hören, sondern auch selber zu machen, ist ein Traum vieler älterer Menschen, die in ihrem Leben dazu bisher keine Gelegenheit hatten. Mit dem Spiel auf der Tischharfe kann ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gehen. Dieses Instrument wurde dafür entwickelt, jedem Menschen einen einfachen Zugang zum Musizieren zu ermöglichen.
Auf der Tischharfe werden schon in der ersten Unterrichtstunde einfache Lieder gespielt. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, es gibt Unterlegblätter, die, unter die Saiten geschoben den Weg durch die Melodien zeigen. Der Klang der Tischharfe ist angenehm und zart, wirkt beruhigend und tut gut. So manche Teilnehmerin ist überglücklich, Lieblingslieder selber spielen zu können: Alleine zuhause oder in der Gruppe.
Unterrichtsinhalte
"Es kannt net schöner sei" (Teilnehmerin)
Jede Woche biete ich einer Gruppe von Frauen in einem Pflegeheim eine Musikstunde an. Sie findet immer am gleichen Wochentag, zu einer festgelegten Zeit mit einer gleichbleibenden Gruppe statt. Diese Routine ist bei den Teilnehmerinnen zu einem festen Ritual geworden.
Seit Beginn der Corona - Pandemie ruht dieses Angebot, da ein Besuch im Pflegeheim derzeit nicht möglich ist.
In den folgenden Videos werden einige Elemente sichtbar, die in unserer Musizierstunde regelmäßig vorkommen.
Rhythmus
Einen Bewegungsablauf nachzuvollziehen und gleichzeitig zu singen ist eine Herausforderung für das Gehirn. Zusätzlich regen unterschiedliche Materialien alle Sinne an: Holz oder Metall, Tücher und Bänder, Farben und Formen machen Lust auf absichtsloses Spiel und führen in vielfältige Erinnerungen.
Das Spiel auf kleinen Instrumenten:
Hier greife ich den Einfall einer alten Dame aus der vergangenen Stunde auf, in der sie uns spontan ein Lied aus ihrer Kindheit vorgesungen hat.
Begleiten und Bewegen:
Da meine Teilnehmerinnen alle nicht mehr auf ihren Füßen tanzen können, tanze ich für sie und sie begleiten mich.
Singen, tanzen und musizieren:
Alles zusammen ist sozusagen die Königsdisziplin beim gemeinsamen Musizieren.
Musik hören
Für jede Stunde suche ich ein bekanntes oder unbekanntes Musikstück aus, das wir uns anhören. In diesem Fall einen Teil der Nussknackersuite von P. I. Tschaikowsky. Das Hörerlebnis wird intensiviert, wenn wir die Musik mitgestalten. Oft mit Instrumenten, aber hier macht das tänzerische Spiel auf Körperinstrumenten die Struktur der Musik deutlich und erfahrbar.
Im Laufe des Lebens verschieben sich naturgemäß die Schwerpunkte im menschlichen Erleben. Je älter ein Mensch wird, desto mehr schöpft er seine Lebensfreude aus Erinnerungen: an Menschen, Orte
und Ereignisse.
Wichtige Lebensstationen, an die wir uns gerne erinnern, sind mit dem Singen von Liedern verknüpft. In diesem gemeinsamen Singen steckt eine ungeahnte Kraft, Brücken zu bauen: