"Ganz leicht und ohne Gewalt macht Musik die Tür der Seele auf"
(Sophie Scholl 1921 - 1943)
Im Rahmen des Projekts "Frau Musica kennt kein Alter" unter der Trägerschaft der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Regen (https://www.keb-regen.de/) habe ich einen Lehrgang entwickelt, in dem musikbegeisterte Menschen das Handwerkszeug zum Musizieren mit betagten Menschen erlernen können.
Inhalt des inzwischen dreitägigen Kurses ist ein vielfältiges Angebot mit den Schwerpunkten Gesang, Instrumentalspiel, Rhythmik, Bewegung und Tanz. Theoretische Kenntnisse, der Erfahrungsaustausch der TeilnehmerInnen und die Erweiterung des eigenen Liedrepertoires sind weitere Themen im Verlauf der Weiterbildung. Am Ende steht die eigene Erprobung kleiner musikalisch/tänzerischer Angebote in einer Kleingruppe und das Zertifikat: "Musikanimateur/in im Seniorenbereich".
Das Kursangebot richtet sich an Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen genauso wie an ehrenamtliche Besuchsdienste oder Musikbegeisterte, die sich künftig in diesem Bereich engagieren wollen. Teilnehmen können alle Menschen, die ihre Freude an musikalischer Betätigung mit anderen teilen möchten. Dabei ist es nicht notwendig, ein Instrument zu spielen. Für Betreuungskräfte in Altenpflegeeinrichtungen ist der Kurs als Fortbildung nach §53c SGB XI anerkannt. Abschließend gibt es ein Zertifikat, das den TeilnehmerInnen bestätigt, Kenntnisse und Fähigkeiten für die selbstständige musikalische Arbeit mit Seniorengruppen erworben zu haben.
Das Projekt "Frau Musica kennt kein Alter" ist im Jahr 2018 von der Katholische Erwachsenenbildung im Lkr. Regen e. V. ins Leben gerufen worden. Neben der Ausbildung von "MusikanimateurInnen im Seniorenbereich" entstanden vielfältige musikalische Angebote für SeniorInnen und Hochbetagte wie begleitete Konzertbesuche und regelmäßige musikalische Mitmachangebote. Gefördert wurde dieses Projekt, das Ende 2020 ausgelaufen ist, vom Kulturfonds Bayern, dem Landkreis Regen und dem Bezirk Niederbayern.
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Musik kann verzaubern. Wie ist das möglich?
Ganz sachlich betrachtet: Das für Gefühle zuständige limbische System im Gehirn wird durch Musik angeregt. Musik löst deshalb Emotionen, bis zur berühmten "Gänsehaut", aus.
Bei alten Menschen sind einzelne Musikstücke vielfach mit lang zurückliegenden Ereignissen verknüpft. Beim Hören eines solchen Stückes tauchen oft die Erinnerungen an erlebte Situationen aus dem Vergessen auf, vor allem die Gefühle, die mit der längst vergangenen Lebenssituation verbunden sind.